Wer Gottes Willen erfüllt, tut das Beste,
was er für sich selber tun kann

Wer sich selber liebt, will immer nur das Beste für sich. Für uns Christen ist klar, dass das Beste für uns immer das ist, was Gott für und von uns will. Deshalb beten wir ja auch: „Dein Wille geschehe.“ Wenn wir die Dinge so sehen, dann bleibt unsere Eigenliebe auch nicht egoistisch. Denn der Wille Gottes mit mir ist ja immer auch das Beste für meinen Nächsten.

  Natürlich wissen wir dabei genau; „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“ Das sagt in unserem Zusammenhang nicht einfach nur die Unergründlichkeit der Ratschlüsse Gottes aus, sondern auch, dass unsere Gedanken und unsere Wege nicht immer die richtigen sind, dass wir bei allem nach Gottes Gedanken und Wegen fragen müssen. Mit falschen Gedanken, Wegen und Einstellungen tun wir uns selber sicher nichts Gutes. Das tägliche Bemühen, nach Gottes Willen zu fragen und zu handeln, bewahrt uns vor vielem Bösen.

  Dabei dürfen wir uns aber nicht von der Angst lähmen lassen, möglicherweise etwas falsch zu machen. Auch das ist nicht Gottes Wille. Gott will uns „frisch, fromm, fröhlich, frei“, wie das alte Turnermotto lautete. Frisch, fromm, fröhlich und frei durch diese Welt auf die ewige Heimat zuzugehen, das ist die Eigenliebe, die sich Gott von uns wünscht.

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