Christliche Hoffnung ist
vertrauen auf das Unbegreifliche

In den Betrachtungen zum Thema Glauben haben wir gesehen, dass Gott das Unbegreifliche schlechthin ist. Genau auf dieses Unbegreifliche aber vertraut der Christ, setzt er seine ganze Hoffnung. Er vertraut, er hofft auf diesen unbegreiflichen, den dreifaltigeinen Gott.

  Wir haben gesehen, dass „dreifaltig“ jene „Definition“ Gottes ist, die uns sowohl in seine ganze Grösse einführt, wie sie ihn uns in unserer menschlichen Begriffs- und Erfahrungswelt nahebringt. Sie will uns Gott erfahrbar machen ohne die unüberwindliche Distanz – unüberwindlich wenigstens von unserer Seite her – zu verharmlosen.

  Irgendwie setzen alle Menschen ihre Hoffnung auf Gott, oder besser gesagt, auf das, was sie Gott nennen – oder nennen würden, würden sie sich diesem Begriff nicht verweigern. Meist jedoch sind diese Hoffnungen irreal und schwach, weil ihr Gottesverständnis irreal oder schwach ist. Christliche Hoffnung kämpft zwar auch mit diesen Problemen. Doch sie weiss um ihre eigene Begrenztheit, die Gott so unbegreiflich erscheinen lässt, wie um die Grösse Gottes, die es ihm erlaubt, ganz persönlich und ganz nahe bei uns, bei jedem Einzelnen von uns zu sein, nicht zuletzt im unergründlichen Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit.

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