Hoffnung für Sünder
gibt es nur im Kreuz

Die erste Hoffnung – oder müssten wir sagen das grosse Vertrauen – eines Christen ist die Hoffnung auf die Vergebung seiner Sünden. Jede Sünde ist eine Störung der Beziehung zu Gott. Und es gibt Sünden, die diese Beziehung sogar zerstören. Doch es gibt keine Sünde, für die es nicht eine Hoffnung auf Vergebung geben würde. Das Kreuz Christi schenkt sie uns. Weil er für uns gestorben ist, können, dürfen, ja sollen wir hoffen. Wir dürfen sogar darauf vertrauen. Was wir aber nicht dürfen, ist, sie als Selbstverständlichkeit, als Automatismus anzusehen.

  Wir haben es schon gesagt, hoffen und fordern sind zweierlei. Wenn wir wahrhaft hoffen, dürfen wir vertrauen. Wenn wir aber fordern, wird uns Gott seine Forderungen entgegenhalten. Oder wäre es besser zu sagen: Wenn wir wahrhaft hoffen, bemühen wir uns auch, seinen Anforderungen an uns gerecht zu werden? Wenn wir fordern, lehnen wir sie ab. Die erste Forderung Gottes an den Sünder aber ist die Umkehr, die Heimkehr zu ihm. So wie er den verlorenen Sohn nicht mit Gewalt heimgeholt hat, so holt Gott auch uns nicht mit Gewalt zu sich zurück. Gott hat Geduld. Er wartet auf uns. Er streckt uns seine Hand entgegen. So kann unsere Hoffnung aktiv werden, können wir umkehren und diese Hand erfassen.

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