Warum, Herr, sind so viele unserer Hoffnungen Illusionen?
Wir hoffen auf Glück, auf Erfüllung. Noch mehr hoffen wir auf Befreiung vom Leid in all seinen Formen. Und immer wieder stehen wir mit leeren Händen da, enttäuscht, vielleicht sogar verbittert, von Gott und der Welt verlassen. Vielleicht sind wir dann noch realistisch genug zu sehen, dass dieses oder jenes Leid gar nicht von uns genommen werden kann, dass unsere Hoffnung irrational ist.
Dann gibt es nur ein Mittel, eine Waffe gegen diese Hoffnungslosigkeit. Es ist der Blick auf Dein Kreuz. Rational gesehen kann uns ein Gekreuzigter nicht helfen. Und doch hast Du durch Dein Kreuz der ganzen Welt geholfen. Hier kommt jener Glaube zum Zug, der den Verstand übersteigt, ohne ihm zu widersprechen. So entsteht jene Hoffnung, die die Realität dieser Welt durchbricht, hin zu Deiner allumfassenden Realität, hin zur Realität Gottes.
In dieser Deiner Realität,
Herr, können selbst
Leid und Kreuz zur Hoffnung werden, die meinen engen, egozentrischen
Blickwinken durchbrechen. In dieser Hoffnung schenkst du uns einen
Ausblick auf
Deine unendliche, unfassbare Liebe.
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